Weitere typische Maßnahmen unseres biodynamischen Anbaus sind: Böden mit Pflanzenresten zu vitalisieren und Schädlinge mit Nützlingen zu bekämpfen. Gründüngung, Demeter-Mist und die Präperatearbeit sind die grundlegenden Elemente im Anbau nach Demeter Richtlinien.
Präperatearbeit
Biodynamische Präparate fördern das Zusammenwirken von Boden, Pflanze, Tier und Kosmos. Ziel ist die Vitalisierung von Böden und Pflanzen. Herstellung: Wir geben etwas Natürliches in eine tierische Organhülle wie ein Kuhhorn und graben es für eine bestimmte Zeit in die Erde ein. Danach geben wir es in kleiner Dosierung an Böden und Pflanzen aus, die durch diese Zugaben aufnahmefähiger werden. Zwei Beispiele:
Hornkiesel für Pflanzenwachstum
Hornkiesel fördert den Stoffwechsel und die Assimilationskraft (Aufnahme) der Pflanze. Diese wird dadurch z.B. widerstandsfähiger gegen Trockenheit, Nässe, Krankheiten und Schädlinge. Fehlen im Herbst Sonnenstunden, so sorgt der Hornkiesel auch für eine gleichmäßige Reifqualität, besseres Aroma und Lagerfähigkeit.
Bekräftigung mit Hornmist
Bei der Stärkung von Böden spielen Hornmist- und Fladenpräparate aus Kuhdung, Eierschalen und Basaltmehl eine besondere Rolle. Diese beiden Präparate geben wir so auf die Felder, dass sie die Bodenfruchtbarkeit erhöhen und damit Wachstum und Qualität der Pflanzen stärken.
Lebendige Böden
Um die Ackerfruchtbarkeit auf natürliche Weise wiederherzustellen, bringen wir außerdem Gründüngung und zu kompostierende Pflanzenreste in den Boden ein: beispielsweise stickstoffbindende Leguminosen wie Kleegras, Luzerne, Wicken oder Sonnenblumen, die mit ihren tief gründenden Wurzeln die Bodenstruktur verbessern. Die Pflanzenreste pflügen wir unter. Beim Verrotten werden sie zur Nahrung für alle Bodenlebewesen und schließlich zum natürlichen Dünger für Folgepflanzen.
Nützlinge zum Pflanzenschutz
Die Folienhäuser eignen sich hervorragend für eine weitere Maßnahme im Bio-Anbau: Wir setzen Nützlinge gezielt gegen Schädlinge und zur Pflanzenbestäubung ein. Ist unser Erdbeertunnel im Sommer von Blattläusen befallen, setzten wir Marienkäfer und Florfliegen ein. Diese schaffen es, alle Pflanzen innerhalb von einer Woche schädlingsfrei zu fressen – auf ganz natürliche Weise. Geht es um die Bestäubung der Tomaten- und Gurkenpflanzen, sind Hummeln die perfekten Partner. Denn diese friedfertigen Blütenbesucher beginnen schon bei wenigen Grad über Null mit der ihr typischen Art des Vibrationssammelns – der für uns besten Bestäubungsmethode.
Naturnah wirtschaften
Um dem dramatischen Artensterben – nicht nur der Hummel – entgegenzuwirken, schaffen wir mit Blühstreifen mitten auf den Ackerflächen eine lebendige Insektenvielfalt und fördern so das ursprüngliche Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen.