Wir sind ein Gemüsehof. Nach den strengen Richtlinien des Demeterverbandes bauen wir über 70 verschiedene Gemüse an. Im Jahr 2018 haben wir einen Schritt über den Rand des Gemüsefeldes hinaus gemacht. Mittlerweile gehören die Hennen und Hähne fest zum Bild unseres Hofes.
Das Hühnermobil - fahrbar und autark
Noch vor den Hühnern kam ihr Stall. Er ist fahrbar, hat zwei Etagen und kann noch einiges mehr. Er bietet Platz für 250 Hühner. Nach Demeterrichtlinien besetzen wir ihn mit nur 220. In Bodenhöhe befindet sich das Erdgeschoss, der sogenannte Scharraum, gefüllt mit Stroh oder Holzspänen. Hierher können sich die Hühner zurückziehen, wenn es beispielsweise draußen zu nass oder heiß ist. Dort – wie draußen – finden die Hühner Sandbäder, gemischt mit Gesteinsmehl, zur Pflege der Federn.
In der oberen Etage sind die Stangen, auf denen die Hühner schlafen. Hier bekommen die Hühner ihr Futter, Wasser und Grit. Grit wird benötigt, um das Futter verdauen zu können. Hühner haben keine Zähne, sodass die Getreidekörner unzerkaut in den Magen des Huhns gelangen. Mit Hühnergrit werden die Getreidekörner auf einfache Weise im Hühnermagen zermahlen. Dadurch kann das Huhn sein Futter besser verdauen und alle darin enthaltenen Nährstoffe verwerten. In der ersten Etage befinden sich auch die gemütlichen Nester, gefüllt mit Spelzen zum Eierlegen. Sie sind etwas abgedunkelt, denn Hennen legen lieber dort, wo es nicht hell ist.
Auf dem Dach ist eine Solaranlage, die den Stall mit Strom versorgt. Strom wird für den elektrischen Zaun benötigt, der andere Tiere daran hindern soll, zu den Hühnern zu gelangen. Außerdem wird er für die Innenbeleuchtung und die Eingangsklappe benötigt. Sie öffnet sich morgens um 10 Uhr und schließt abends zwei Stunden nach Sonnenuntergang automatisch. Eine Heizung braucht der Stall in unseren milden Wintern nicht. 220 Hühner geben so viel Hitze ab, dass es warm genug ist in ihrem Hühnerhotel.
Unsere Hühner fühlen sich wohl.
Da der Stall fahrbar ist, können wir ihn immer wieder an eine andere Stelle ziehen. Das ist gut für die Hühner, denn so bekommen sie ununterbrochen frisches Gras zu fressen. Für die Wiese hat dies auch Vorteile, weil die Grasnarbe erhalten bleibt und das Gras nachwachsen kann, sobald der Stall versetzt worden ist. Abgesehen vom Gras bekommen unsere Hühner zusätzlich Grünfutter und Körnerfutter, natürlich 100 % Demeter Futter. Unsere Hühner bekommen viel Auslauf. Damit sie sich vor zu viel Sonne, Regen und vor Fressfeinden aus der Luft schützen können, stellen wir Unterstände auf.
Fünf Hähne für den lieben Frieden
Zu unseren 215 Hühnern gesellen sich fünf Hähne. Sie sind für die Herde unerlässlich, sorgen sie doch für den Frieden unter den Hühnern. Ohne die Hähne würden die Hühner die Rangordnung unter sich ausmachen, was sich in vielen teils heftigen Rangkämpfen widerspiegeln würde. Jeder Hahn hat seine feste Anzahl von Hennen. Neben der Befriedung der Herde sorgen sich die Hähne auch um ihre Hühner, indem sie sie vor Gefahr warnen, sie verteidigen und sie auf Futter aufmerksam machen.
Eier auf dem Hof
Die Eier unserer Hühner verkaufen wir ausschließlich im Hofladen. Von jedem verkauften Ei gehen 3 Cent an den Betrieb, der sich um die Aufzucht der Bruderhähne kümmert. Tierwohl hat seinen Wert und seinen Preis. Außerdem verkaufen wir im Hofladen die Produkte aus der Bruderhahnproduktion, zu finden direkt über dem Tisch mit den Eiern. So wissen wir, wo die Brüder unserer Hennen großgezogen werden, unterstützen ihre Aufzucht und helfen beim Vertrieb der Produkte. Ein Kreislauf, einfach und übersichtlich zum Wohl der Tiere.