Das Faktotum
Unser Biohof Bursch wäre Bio, aber kein Hof, wenn er nicht wäre: Werkstattleiter Michal Bialas. Er hält den Hof zusammen. Als Faktotum weiß er über alles in den entlegensten Winkeln des Betriebs Bescheid. Wenn jemand weiß, wo was ist, wie was funktioniert und wie es zu reparieren ist, dann er. Geben wir dennoch Aufträge an andere Firmen, ist Michal der, an den sich alle Handwerker wenden.
Seit 16 Jahren bei uns
Längst gehört Michal zum Inventar. 2002 kam er zu uns. Damals hatte er noch für einen Statiker gearbeitet, der etwas auf unserem Hof zu tun hatte. Dabei ist Heinz Bursch auf ihn aufmerksam geworden. „Michal hatte hier etwas gebaut – ich weiß nicht mehr was – und da habe ich ihn direkt gebunkert“, erinnert sich Heinz Bursch lachend. Ein Glücksgriff – für beide, denn die Zwei verstehen sich blind. Was Heinz als vage Idee an Michal heranträgt, setzt unser Werkstattleiter in die wirkliche Tat um. Er ist die technische, rechte Hand des Chefs.
In der Ruhe liegt die Kraft
Michal bringt neben seinen handwerklichen Fähigkeiten weitere Eigenschaften mit, die für den Betrieb mit zeitweilig 140 MitarbeiterInnen goldrichtig sind. Michal verfügt über viel Geduld, Ruhe und Langmut und ist sagenhaft flexibel. Gerade steckt er mit dem Schweißgerät irgendwo im Kartoffelvollernter, da muss er eines der Rolltore beim Lager gangbar machen. Im Hof Café fließt das Wasser nicht ab, als ein Markt-Lkw einen platten Reifen meldet, den Michal auswechseln muss. Die Schneidemaschine an der Käsetheke will nicht mehr, als aus dem Winterzelt die Nachricht kommt, der Strom sei ausgefallen. Bei all diesen Herausforderungen bleibt Michal freundlich und ist konzentriert immer da, wo gerade seine Lösung eines Problems gebraucht wird.
Ein Herz für Tiere
Bei allem technischen Sachverstand und allem schnellen Eingreifen als „Feuerwehr“ ist er herrlich warmherzig, gut gelaunt und tierlieb. „Diese Ziege“, sagt Michal, als er die Tiere füttert, „habe ich selbst großgezogen. Ihre Mutter war gestorben und niemand konnte ihr Milch geben. Also habe ich sie mit auf mein Zimmer genommen und sie da mit der Flasche großgezogen.“
Eine neue Werkstatt für Michal
Wer alles macht, muss auch Maschinen und Werkzeug haben, um alles machen zu können. Das fängt bei der Schieblehre an und hört bei der Hebebühne für Fahrzeuge noch lange nicht auf. Dafür braucht es Platz, viel Platz. Und dieser Platz muss überdacht sein. Ist bisher bei jedem Wetter vieles draußen vor der Werkstatt repariert worden, bietet die neue Werkstatt Platz, Licht und Wärme, um auch im Winter werken zu können. Ohne dass die Finger dabei steif werden, kann Michal nun mit dem 32er Maulschlüssel eine Mutter lösen.
Das alte Schild „Werkstatt 24h geöffnet – 7 Tage die Woche“ nimmt Michal mit.