Beata Domarus verlässt den Hof
Mit 21 Jahren Betriebszugehörigkeit gehört Beata Domarus fast schon zum Inventar auf dem Biohof Bursch. Nun hat sie entschieden, ihre Backschürze an den Nagel zu hängen. Sie will wieder nach Hause, zurück nach Polen zu ihrer Familie. Sie will Zeit haben, ihre Töchter zu besuchen. „Ich werde bald Oma“, strahlt Beata, „ich will meine Enkel oft sehen.“
Die Backstube – von den Anfängen bis heute
Anfangs war Beata hauptsächlich in der Ernte beschäftigt, zunächst nur in der Sommersaison, später ganzjährig. Irgendwann wurde ihr für die Backstube die Leitung angeboten und sie hat dieses Angebot als Herausforderung angenommen: „Ich hatte erst ein wenig Angst, die Bäckerei zu übernehmen“, erzählt sie, „aber später habe ich es geliebt, eigenverantwortlich zu arbeiten und zu gestalten.“
Betritt man heute den Hofladen, duftet es schon nach selbstgebackenem Kuchen, denn die Backstube ist durch ein großes Fenster direkt mit dem Hofladen verbunden. Immer wieder informieren sich die Kunden schon hier, welchen Kuchen sie drüben im Hofcafé erwarten dürfen. Mit Stolz erzählt Beata, wie oft sie Rezeptanfragen bekommt. „Ich bin schon einmal gefragt worden, ob meine Kuchen auch wirklich Bio sind, weil sie einfach zu gut aussehen. Natürlich sind die Bio, 100%“, lacht Beata.
Die neue Konditorin
Dass sie den Hof verlässt, hat Beata frühzeitig angekündigt. Die Suche nach einer Nachfolge wurde sofort gestartet, mit Erfolg. Christina Nathaus übernimmt die Backstube. Sie kennt den Biohof Bursch schon lange und hat immer wieder Ausschau gehalten, ob hier ein Job von ihr zu besetzen sei. Als sie die Anzeige für die Stelle in der Backstube gelesen hat, war sie völlig aus dem Häuschen und hatte plötzlich ein Problem: „Ich hatte gerade eine neue Stelle in Bonn angetreten, war also noch in der Probezeit. Nach meiner Unterschrift hier habe ich dort wieder gekündigt. Das tat mir leid, aber was sollte ich machen? Diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen.“
Christina ist Konditormeisterin. Sie ist in Bonn geboren und aufgewachsen, hat in Bonn gelernt und wohnt heute dort, in einer 12er WG mit lauter Berufstätigen. Gemeinsam mit der WG fährt sie sogar in Urlaub. Das sagt viel aus über unsere neue Konditorin. Sie mag Menschen, und von denen gibt es auf dem Biohof Bursch sehr viele, seien es Kunden oder Mitarbeiter. An alle wendet sie sich, wenn sie sagt: „Kuchenwünsche an mich!“ Einen wird sie sicher erfüllen: Apfel-Marzipankuchen. „Das ist mein Lieblingskuchen“, verrät Christina. Für die Ausstattung in der Backstube hat sie einen Wunsch: „Eine Ausrollmaschine wäre wirklich prima.“
Gemeinsames Backen als Übergang
Einen Monat lang steht sie noch gemeinsam mit Beata in der Backstube, bis sie die Leitung übernimmt. Das ist genug Zeit, Beatas Rezepte zu studieren und manche Kunden durch das Fenster zum Hofladen schon einmal persönlich kennenzulernen. Viele hofeigene Abläufe muss sie erlernen und Absprachen mit dem Hofcafé, der Hofküche und der Ladenleitung wissen und neu treffen. Wie auf unserem Biohof biologisch-dynamisch angebaut wird, gehört auch dazu, denn die Erdbeeren für den Erdbeerkuchen stammen ausschließlich aus unserer eigenen Ernte.
Alles Gute, Beata, und herzlich willkommen, Christina
Wir verabschieden uns mit großem Dank von Beata und wünschen ihr alles Gute für die Zukunft in Polen, und wir heißen Christina herzlich willkommen bei uns auf dem Hof! Wir freuen uns, unsere Kuchenwünsche an sie heranzutragen. Übrigens, mit Blick auf den Sommer hat Christina auch schon vielversprechende Ideen. „Ich kann auch Eis“, strahlt sie, „und wer weiß, vielleicht gibt es Kunden, die gerne eine Bio-Hochzeitstorte bestellen würden.“